16.04.2021

Lesezeit: 2 Minuten

TYPO3-Maintenance für Website-Betreiber

In einer durchschnittlichen TYPO3-Installation findet sich in der Regel ein Sammelsurium diverser Technologien. Dieser Technologiemix ermöglicht dem Website-Betreiber den Betrieb einer modernen Website mit diversen Funktionen.

Allerdings erzeugt dieser Mix eine Reihe von Abhängigkeiten. So setzen die TYPO3-Versionen bestimmte PHP-Versionen voraus. Weiterhin kann nicht jede PHP-Version mit jeder Version des Server-Betriebssystems eingesetzt werden. Das kann konkret bedeuten, dass bei einem TYPO3-Upgrade auch ein PHP-Update durchgeführt werden muss. Dieses wiederum führt häufig dazu, dass auch ein Betriebssystem-Update durchgeführt werden muss. Ein Betriebssystem-Update hat in der Regel unmittelbare Auswirkungen auf andere Applikationen, die eventuell ebenfalls auf dem selben Server betrieben werden.

Allein dieses kleine Beispiel zeigt auf, dass der Betrieb einer TYPO3-Installation recht komplex werden kann!

Grafik: TYPO3 Maintenance

Jetzt könnten Sie natürlich auf die Idee kommen, dass das Durchführen von Upgrades oder Updates eine eher schlechte Idee sei. Das wäre aber ein Trugschluss! Erstens würden Sie dadurch eine erhebliche Anzahl technischer Schulden aufbauen. Zweitens riskieren Sie dadurch erhebliche Sicherheitslücken und verstoßen somit unter Umständen gegen bestehende Gesetze. Im Folgenden erläutern wir Ihnen warum die TYPO3-Maintenance für Ihre Website wichtig und erforderlich ist.

Die Wartbarkeit schon bei der Erstellung beachten!

Aufgrund dieses kleinen Beispiels können Sie vielleicht erahnen was dies für den Betrieb einer modernen Website bedeutet und dass sich hierbei um keine keine triviale Angelegenheit handelt. Deshalb sollten Sie bzw. Ihr Technologiepartner bereits bei der Erstellung einer Website darauf achten, die Website auch wartbar zu halten und die Wartungskosten zu minimieren.

Wir bei der dkd haben uns deswegen auf folgende Methodiken geeinigt, da diese Ihre Wartungskosten erheblich minimieren können:

  • Einhalten der TYPO3-Coding-Guidelines.
    • Damit ist weitgehend gewährleistet, dass Anpassungen auch langfristig lauffähig bleiben.
  • Stets abwägen, ob es schlauer ist, eine Extension zu schreiben oder die Anforderung konfigurativ zu lösen.
    • Unsere Maßgabe lautet: So viele Extensions wie nötig und so wenige wie möglich. Leider kann nicht alles sinnvoll konfigurativ gelöst werden, dann macht eine eigene Extension durchaus Sinn.
  • Nur auf vertrauenswürdige Dritt-Extensions setzen, von denen ausgegangen werden kann, dass sie entsprechend supported werden.
    • Im TYPO3-Universum gibt es eine Vielzahl von Extensions für alle möglichen Einsatzgebiete. Ein Großteil der Extensions kann durch die Maintainer leider nicht entsprechend langfristig supported werden. Dadurch besteht häufig die Gefahr, dass die eingesetzte Extension nicht mehr weiterentwickelt wird und ersetzt werden muss.
  • Extensions vermeiden, die bekanntermaßen häufiger Sicherheitslücken enthalten.
    • Es gibt Dritt-Extensions, die erfahrungsgemäß häufiger aufgrund von Sichetheitsproblemen gefixt werden müssen. Das erhöht natürlich die Wartungsaufwände.
  • XClasses und Hooks tunlichst vermeiden
    • Anpassungen am TYPO3-Core sind bei Updates und Upgrades häufig ein Kostenfresser. Der Core läßt sich immer updaten, da die Community darauf achtet, dass der Upgradeprozess läuft. Bei jedem Update muss geprüft werden, ob Core-Anpassungen noch greifen. Wenn nicht, müssen diese umgeschrieben werden.
  • Automatisches Deployment und Testing einsetzen
    • Der Einsatz eines automatischen Deployments und einer Testing-Suite minimiert erstens die Risiken beim Deployment selbst. Außerdem „zwingt“ er die Entwickler auf Formalien beim Schreiben des Quellcodes zu achten und erhöht somit die Wartbarkeit.
  • Einsetzen einer automatischen Überwachung, um keine zusätzlichen technischen Schulden aufzubauen.
    • Eine automatische Überwachung wie Caretaker informiert Sie darüber, ob Sicherheitslücken aufgetreten sind und minimiert dadurch Ihren „blinden Fleck“. Somit vermeiden Sie mit zunehmender Betriebszeit den Aufbau technischer Schulden, die Sie ansonsten gar nicht kennen würden.
  • Den Technologiestack schon in der Entwicklung so zusammenstellen, dass dessen Lebenszeit so lange wie möglich ist.

Zur Maintenance gehören auch regelmäßige Upgrades

Natürlich können TYPO3-Installationen in der Regel sechs Jahre sicher betrieben werden. Dies ermöglicht das ELTS-Programm der TYPO3 GmbH. Abgesehen davon, dass sechs Jahre in der Webentwicklung in der Regel mehrere technologische Generationen umfasst, bauen Sie in dieser Zeit unweigerlich technische Schulden auf. Sechs Jahre sind im TYPO3-Universum vier Major-Versionen. Wenn Sie so lange warten, kann es gut sein, dass ein Upgrade nicht mehr sinnvoll durchführbar ist.

Wir empfehlen ein Upgrade spätestens alle drei Jahre, damit bewegen Sie sich stets im LTS-Zyklus. Dass Sie die Sicherheitsupdates einspielen sollten, versteht sich nach unserem Verständnis von selbst. Unsere Supportkunden werden nach Veröffentlichenung eines Sicherheitsupdates von uns informiert und das Update zeitnah eingespielt.

Was kostet Sie Maintenance?

Das ist schwierig zu sagen. Je mehr Sie in der Entwicklungsphase in Qualität und Nachhaltigkeit investieren, desto geringer fallen ihre Maintenance-Kosten danach aus. Spätestens bei einem Major-Upgrade fallen Ihnen die anfangs gesparten Kosten in der Regel wieder auf die Füße. Bei einer gut aufgesetzten TYPO3-Installation schätzen wir, dass Sie ca. 5 -10 % Ihrer Investitionssumme für Sicherheitsupdates während der Laufzeit von drei Jahren rechnen sollten.

Für ein Upgrade an sich kommen dann ca. 20 - 30 % der ursprünglichen Investitionskosten auf Sie zu. Allerdings nur, wenn Sie eine saubere technische Basis haben. Sollten in der Entwicklungsphase jedoch stark gespart worden sein, können die Upgrade- die Investitionskosten durchaus übersteigen. Im Worst-Case ist ein Upgrade technisch gar nicht sinnvoll und Sie müssen einen technischen Relaunch durchführen.