45 Teilnehmer*innen in 10 Sessions. Die Keynote von Johann-Peter Hartmann über Cloud Native. Interessanter Austausch und manchmal auch für den ein oder anderen Teilnehmer nicht so interessante Sessions.
Wie am Anfang eines jeden Barcamps stand zu Beginn ein Call for Sessions. Dieser dauert nicht besonders lange und so standen folgende Sessions zur Auswahl
Alexander begann im ersten Slot mit der Session: »Vom Berufseinsteiger innerhalb kürzester Zeit zum Lead-Dev – Wie gestalte ich meine Karriere nachhaltig?«
Anfangs beschrieb ein Entwickler, der in einem Umternehmen bereits dualer Student war, wie er in diesem Unternehmen innerhalb von 8 Monaten vom Berufseinsteiger zum Lead Developer in einem großen E-Commerce-Projekt aufgestiegen war. Nun fragte er sich und uns, ob das nachhaltig sei?
Daraufhin entbrannte eine anregende Diskussion, bei der auch konkrete Anregungen heraus kamen:
Wichtig sei, die berufliche und private Zeit sauber zu trennen. Zu einer nachhaltigen Entwicklung gehöre aber auch, zu lernen auch mal »Nein« zu sagen und sich ein Ritual zur Selbstreflexion zu erarbeiten.
Aufgrund des diversen Backgrounds der Sessionteilnehmer kam auch auf, dass ein Entwickler überlegen und eventuell auch ausprobieren solle, wie der individuelle berufliche Weg aussehen könne. Egal ob angestellt, als Freelancer oder der Weg in die Selbständigkeit. Dies sind alles potentielle Wege, die einem Entwickler offen stehen.
Fabio hatte währenddessen im ersten Slot die Session »Writing Big Software with a Small Brain« von Johann-Peter Hartmann besucht. Hier wurde die Thematik behandelt, wie man mit einer umfangreichen Softwareentwicklung umgehen sollte, wie sich Entwickler - je nach Erfahrung - in Software einarbeiten und welche Methoden man anwenden kann, um Software schneller zu verstehen. Zum Beispiel wurde die Top-down Analysis, sowie die Bottom-up Analysis vorgestellt.
Bei der Bottom-up Analysis hat der Entwickler ein umfangreiches Wissen über den Aufbau von komplexer Software und ihrer Programmiersprache. Der Entwickler versteht Zusammenhänge schnell und kann diese ohne sich groß durch die Projektfiles zu navigieren analysieren.
Bei der Top-down Analysis, die i. d. R. viele Junior Developer verwenden, sucht sich der Entwickler Methoden und Dinge, welche er wiedererkennt und kombiniert diese, um Stück für Stück die Software zu verstehen.
Im zweiten Slot ging Alexander in die Session »Agil über Organisationsgrenzen hinweg«. In dieser hielt Johann-Peter Hartmann eine kleine Präsentation, die als Diskussionsgrundlage diente. Diese kann hier eingesehen werden.
In dieser ging er u.a. darauf ein, dass Softwareverträge - ebenso wie Arbeitsverträge - eingeschränkt rechtsgültig sind. In diesem Zusammenhang erklärte er auch was Moral Hazards seien und wie man damit umgehe. Hier entstand die erste angeregte Diskussion, in der wir darüber sprachen, wie man konkret mit diesem Dilemma umgehen könne. Essenz war im Wesentlichen, dass wir als Dienstleister tunlichst verstehen sollten, welche Motivation unsere Ansprechpartner auf der anderen Seite des Tisches hätten, um diese erfüllen zu können.
Dazu sei beidseitige Transparenz wichtig, wozu regelmäßige Rituale wie User Story Mapping und Event Storming sehr wichtig sein können.
Während Alexander den zweiten Vortrag von Johann-Peter Hartmann besuchte, nahm Fabio die Session »Spotlight on Go« von Fabian Feitsch wahr. Hier gab es eine Einführung in die Programmiersprache Golang. Fabian Feitsch brachte hier den Teilnehmern die Programmiersprache näher, gab Tipps zum Einstieg und beantwortete diverse Fragen.
Darauf folgte die Mittagspause, die aufgrund der Remote-Situation nur bedingt gemeinsam wahrgenommen wurde.
Die Keynote »It's a cloudy world: migration with a metal background« wurde vom CTO (Chief Tailwind Officer) der Mayflower GmbH gehalten. Johann-Peter erläuerte die Gründe (Deutlich schnellere Entwicklung, geringere Hardwarekosten, etc.) für einen Wechsel in die Cloud. Welche Möglichkeiten (Rehosting a.k.a Lift and Shift, Service Replacement, Cloud Native) es gibt und wann ein Wechsel sinnvoll sei und wann eher nicht. Es war ein sehr interessanter Vortrag.
Nach der Keynote ging es für Alexander in die Session »Nachwuchsförderung und Mitarbeitergewinnung«. Diese startete anfangs mit einer eher fruchtlosen "Früher war alles besser Diskusson" und einer Diskussion um Medienkompetenz und deren Vermittlung an Schulen. Diese Diskusssionen brachten uns nicht wirklich weiter, so dass es dann doch um die Gründe für den Nachwuchsmangel ging.
Hier identifizierten wir mögliche Gründe:
Darauf basierend erarbeiteten wir auch mögliche Lösungswege:
Zum Abschluss gab es noch eine Feierabend-Session mit einem virtuellem Bier. Auch hier fand noch ein intensiver Austausch statt, welcher einen angenehmen Übergang ins Wochenende bildete.
Wir können das DeveloperCamp gerne weiterempfehlen. Dies liegt auch daran, dass wir das Format als Barcamp sehr angenehm empfinden. Die Organisation seitens der Mayflower GmbH war gewohnterweise sehr gut.
Trotzdem hoffen wir, dass das DevCamp 2021 wieder vor Ort stattfinden kann, denn der Austausch unter Entwicklern zu Themen die nicht direkt die Sessionthemen betreffen, hat sich leider sehr in Grenzen gehalten.